
Wo der Rollrasen blüht /
Where the rolled sod blooms
Exposé: "Die Zugfahrt von Köln nach Bonn dauert dreißig Minuten. Der Blick aus dem Fenster lohnt sich nicht: Triste Landschaft, rationalisiert und hochfunktional unter Folie und Vlies. Modelliertes Land, zerschnitten durch Straßen und Trassen. Windkraftanlagen und Schornsteine am Horizont. Über allem und durch alles, ein Netz aus Stromleitungen. Dann ein runtergekommener Hof, ganz nah am Gleis. Alles besteht aus Linien zwischen Punkten. Und zwischen den Linien spannen sich Flächen auf, und jeder Punkt, jede Linie und jede Fläche erfüllt einen Zweck.
Fünf Jahre zieht es mich immer wieder dorthin. Eine Sache hat es mir besonders angetan: Der Rollrasen. Wir bauen auf unseren besten Böden Rasen an, schälen ihn ab, rollen ihn auf und verbringen ihn in unsere Vorgärten und Parks. Dort liegt er als Versatzstück Arkadiens, als Abbild des immergrünen Weidelandes der ewigen Pastorale. Natur als Meterware. Natur, die uns andernorts abhandengekommen ist.
Was als fotografische Inventarisierung landschaftlicher Geometrien begann, wurde zu einer Studie darüber, wie sich unsere Haltung und unser Handeln im Raum manifestieren. Darüber, wie wir Landschaft schaffen und uns zufügen."
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1. Edition, 200 Exemplare
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21 Fotografien, 28 Seiten
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Deutsch/Englisch
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Offset-Druck